Wie gut, dass es Netzwerkevents gibt. Gerade beim parlamentarischen Abend des VDVO in der Landesvertretung Sachsen in Berlin bin ich ins Gespräch mit dem Veranstaltungsleiter eines namhaften Hotels gekommen. Ihm habe ich mein Leid geklagt, weil ich bei meinen Tagungen generell auf eine Reihenbestuhlung oder gar parlamentarische Bestuhlung mit Tisch verzichten möchte, die Tagungshotels aber in der Regel eher unkooperativ sind, wenn es um meine innovativen Ideen für die Gestaltung des Raumes geht.
- Zum Beispiel wollte ich in einer Session die Stühle in Blümchenform, also 5-6 Stühle in kleinen Kreisen, die sich von den Teilnehmer*innen selbst umdrehen lassen, je nachdem ob es Input von der Bühne oder Diskussionen in kleinen Gruppen gibt. Ging nicht.
- Zum Beispiel wollte ich in einer Session eine Bestuhlung wie im Britischen Parlament, damit die Teilnehmer*innen sich gegenübersitzen und miteinander diskutieren können. Ging nicht.
Er erklärte mir dann folgendes: Tagungshotels müssen sich bei den Behörden Genehmigungen für die Bestuhlung in den Räumen holen. Das ist ja gut und richtig, denn der Schutz der Teilnehmer*innen vor Gefahren ist unerlässlich. Da die Tagungshotels in der Regel nicht neu eröffnet wurden, wurden die Genehmigungen schon vor Jahren erteilt.
Nun lassen sich zu den bestehenden Genehmigungen für die Bestuhlungsarten in den Konferenzräumen keine neuen, innovativen Versionen hinzufügen. Die Locations müssten alles neu beantragen. Und da sich manchmal das bürokratische Regelwerk ändert, für alte Genehmigungen aber Bestandschutz gilt, heißt das für das Hotel in der Praxis: möglicherweise würden für andere damals genehmigte Punkte jetzt andere Regeln gelten. Davor scheuen sie aber zurück.
Damit hat er bei mir Verständnis für die Herausforderungen der Locations geschaffen. Aber eine Lösung für gute Bestuhlungsformen bei partizipativen Formaten haben wir trotzdem nicht gefunden.
#DamitDerKongressTanzt
Bildquelle: https://pixabay.com/photos/chairs-chair-upholstery-furniture-2160184/