Was zeichnet Moderator*innen aus?

Es gibt die geborenen Moderator*innen nicht. Doch viele Eigenschaften, die Moderator*innen auszeichnen, schlummern in jeder und jedem von uns. Die anderen können wir uns aneignen. Doch was genau zeichnet eine gute Moderatorin und einen guten Moderator aus?

 

Die nachfolgenden Eigenschaften sind eine rein subjektive Auswahl, von der ich glaube, dass sie hilfreich sein könnte.

 

Zielstrebigkeit
Moderator*innen müssen stets wissen, welches Ziel sie, ihre Gruppe und die Veranstalter verfolgen. Sie begleiten die Gruppe durch die Veranstaltung, sie sind quasi Wegbegleiter*innen, und betrachten das Vorwärtskommen damit aus einer übergeordneten Perspektive. Sobald Moderator*innen bemerken, dass die Teilnehmer*innen vom Ziel abkommen, sollten sie dies der Gruppe mitteilen und Möglichkeiten, Vorgehensweisen und Methoden anbieten, um wieder auf den Kurs zu kommen.

Flexibilität
Vor allem Flexibilität ist im Rahmen einer Moderation gefragt. Vieles hängt von den Arbeitsergebnissen der Impulsgeber*innen und der Teilnehmer*innen ab. Idealerweise überlegen sich die Moderator*innen bereits im Vorfeld einige alternative Vorgehensweisen, um schnell und kompetent reagieren zu können. Notfalls sind sie bereit, das gesamte Konzept spontan den Bedürfnissen der Gruppe anzupassen. Wichtig ist, dass ein Umwerfen des Konzeptes nicht bedeutet, dass die Moderatorin oder der Moderator im Voraus schlecht geplant hätte, sondern dass sie oder er im höchsten Maße teilnehmerorientiert arbeitet.

Methoden- und Medienkompetenz
Moderator*innen sollten die Moderationsmethoden und die Medien im Rahmen einer Veranstaltung sicher beherrschen und dabei weniger auf Quantität als auf Qualität achten. Es kommt nicht darauf an, mit möglichst vielen Methoden und Medien Raum und Zeit auszuschmücken, sondern beides gezielt und sicher einzusetzen.

Wertschätzung
Dem Wissen, dem Engagement und der Persönlichkeit der Teilnehmer*innen bringen die Moderator*innen Respekt und Akzeptanz entgegen. Idealerweise fragen sie nach Vorwissen, zeigen Interesse an den eigenen Wegen und Lösungen der Teilnehmer *innen und versuchen, allen gleichermaßen Beachtung zu schenken.

Soziale Kompetenz
Moderator*innen zeigen ernsthaftes Interesse am Wohlergehen der Teilnehmer*innen. Sie beobachten die Gruppe genau: Sind die Teilnehmer*innen müde, überfordert, gelangweilt oder pausenbedürftig? Benötigen sie Bewegung oder frische Luft? Kriselt es in der Gruppe? Muss ein Thema wiederholt oder visualisiert werden? Sobald sie ein Bedürfnis erkennen, gehen sie darauf ein und schaffen ggf. Abhilfe.

Konsensorientierung
Es ist überaus wichtig, Ausgewogenheit zwischen den Teilnehmer*innen herzustellen. Daher achten Moderator*innen darauf, dass alle gleichermaßen beteiligt sind und sich die Hierarchien, die durch die Rollenverteilung in der Gruppe zwangsläufig entstehen, nicht negativ auf das Miteinander auswirken.

Der eigene Stil
Es gibt keine ‚Prototyp‘ für einen idealen Moderator oder eine perfekte Moderatorin. Daher meine Empfehlung an Euch, falls Ihr Moderationen übernehmen wollt: Setzt Eure Methoden und Medien so ein, wie es Euren eigenen Stärken, Vorlieben und Schwächen entspricht. Auch Fehler gehören dazu – aus denen lernen wir.

Hier gibt es einen Blogbeitrag dazu, wie sich diese Fähigkeiten und Kompetenzen erwerben und ausbauen lassen.

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